Veröffentlicht am Mai 18, 2024

Die Kunst, Modetrends zu meistern, liegt nicht darin, alles neu zu kaufen, sondern darin, gezielt auszuwählen und das Bestehende aufzuwerten.

  • Die wichtigsten Trends dieser Saison (z. B. Rottöne, 90er-Minimalismus) sind vielseitiger, als sie auf den ersten Blick wirken.
  • Langlebige Trends lassen sich an ihrer Kombinierbarkeit und ihren klassischen Wurzeln erkennen, im Gegensatz zu kurzlebigen Hypes.

Empfehlung: Analysieren Sie jeden Trend durch Ihren persönlichen Stil-Filter, bevor Sie investieren. Fragen Sie sich: Passt das wirklich zu mir und meiner Garderobe?

Jede Saison das gleiche Spiel: Die Laufstege in Paris, Mailand und New York präsentieren eine Flut neuer Silhouetten, Farben und Materialien. Magazine und Social-Media-Feeds sind voll von „Must-haves“, und der Druck, die eigene Garderobe zu aktualisieren, wächst. Die gängige Reaktion ist oft, schnell die angesagtesten Teile zu kaufen, um dazuzugehören. Doch dieser Ansatz führt schnell dazu, sich verkleidet zu fühlen, und fördert einen Kleiderschrank voller Eintagsfliegen – ein Phänomen, das modeinteressierte Frauen, die einen authentischen Stil pflegen, vermeiden wollen.

Doch was, wenn die wahre Kunst nicht im blinden Konsumieren, sondern in der bewussten Kuration liegt? Was, wenn Trends keine diktierten Regeln, sondern eine Einladung zum kreativen Dialog mit der eigenen, bestehenden Garderobe sind? Dieser Artikel bricht mit der Idee, ein „Fashion Victim“ zu sein. Er ist ein strategischer Leitfaden, der Ihnen zeigt, wie Sie das Rauschen der Modewelt filtern, die Essenz der wirklich relevanten Trends erkennen und diese so adaptieren, dass sie Ihre Persönlichkeit unterstreichen, anstatt sie zu überdecken. Es geht darum, eine Kurations-Kompetenz zu entwickeln, die Ihr Garderoben-Fundament stärkt.

Wir beginnen damit, die entscheidenden Strömungen der Saison zu identifizieren. Anschließend lernen Sie, Hypes von zukünftigen Klassikern zu unterscheiden und wie ein einziges Teil Ihre gesamte Ausstrahlung verändern kann. Wir zeigen Ihnen, wo Sie in Deutschland tragbare Inspiration finden und wie Sie die 70/30-Formel für eine perfekt ausbalancierte Garderobe nutzen. Am Ende werden Sie Mode nicht mehr als Anweisung, sondern als Werkzeug für Ihren selbstbewussten Auftritt sehen.

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Die 5 wichtigsten Modetrends der Saison: Welche Farben, Schnitte und Materialien Sie jetzt kennen müssen

Bevor wir Trends adaptieren können, müssen wir sie erst einmal verstehen. Die aktuelle Saison zeichnet sich durch eine spannende Mischung aus kraftvollen Statements und subtiler Nostalgie aus. Statt einer einzigen dominanten Ästhetik sehen wir ein breites Spektrum an Möglichkeiten, die Raum für persönliche Interpretation lassen. Die Kunst besteht darin, die Trend-Essenz zu erkennen – also das Kernmerkmal, das einen Look prägt.

An vorderster Front steht die Farbe Rot in all ihren Facetten, von leuchtendem Scharlachrot bis zu tiefem Bordeaux. Dieser Trend lässt sich leicht integrieren, sei es durch ein komplettes Kleid oder einen einfachen Schal. Parallel dazu erleben wir ein starkes Comeback der 90er-Jahre, manifestiert im langen Jeansrock. Er wird jetzt modern mit Stiefeln oder schmalen Sneakern kombiniert und bietet eine erwachsenere Alternative zur Mini-Version. Apropos Sneaker: Schmale Retro-Silhouetten erleben eine Renaissance, wie der 142%ige Anstieg der Suchanfragen für schmale Sneaker-Profile wie den Adidas Samba eindrucksvoll belegt.

Weitere wichtige Strömungen sind:

  • Off-Shoulder-Oberteile: Ein Hauch von Romantik und 2000er-Nostalgie, der die Schulterpartie betont.
  • Transparenz 2.0: Durchscheinende Stoffe, oft in Farbe, bieten eine subtile und elegante Möglichkeit, Haut zu zeigen, ohne zu viel preiszugeben.
  • Baggy Jeans: Der Trend zu weiten, lässigen Schnitten setzt sich fort und löst enge Hosenformen ab. Richtig gestylt, etwa mit einem schmalen Oberteil oder einem Blazer, wirken sie überraschend elegant.

Der übergeordnete Trend des 90er-Jahre-Minimalismus fungiert dabei als Klammer. Er umfasst viele dieser Elemente und macht sie so vielseitig, weil er für jeden Frauentyp und Anlass passende Interpretationen von leger bis sexy erlaubt. Es geht weniger um einen einzigen Look als um eine generelle Ästhetik der klaren Linien und reduzierten Formen.

Ein Teil, große Wirkung: Wie Sie mit einem einzigen Accessoire oder Kleidungsstück den Trend der Saison subtil aufgreifen

Die Vorstellung, jede Saison eine komplett neue Garderobe anschaffen zu müssen, ist nicht nur unrealistisch und wenig nachhaltig, sondern auch stilistisch unklug. Die eleganteste Art, Modernität zu signalisieren, ist oft die subtilste. Ein einziges, sorgfältig ausgewähltes Trend-Stück kann ausreichen, um einen ganzen Look zu aktualisieren und ihm Relevanz zu verleihen, ohne dass Sie Ihr gesamtes Outfit umstellen müssen. Denken Sie an den Trend-Dialog: Ein neues Teil tritt in eine Konversation mit Ihren bewährten Klassikern.

Das kann ein Accessoire sein, wie eine Tasche in der Trendfarbe Rot, Statement-Ohrringe oder die bereits erwähnten schmalen Retro-Sneaker. Solche Elemente lassen sich mühelos in Ihre bestehende Garderobe integrieren und verleihen einem schlichten Outfit aus Jeans und T-Shirt sofort einen modischen Twist. Der Schlüssel liegt in der Fokussierung auf ein Statement, das den Rest des Looks zusammenhält.

Detailaufnahme eines einzelnen Trend-Accessoires als subtiler Akzent

Wie die Detailaufnahme zeigt, kann der Kontrast zwischen Materialien – wie kühles Metall auf weichem Strick – eine starke visuelle Wirkung entfalten. Es geht darum, die Essenz eines Trends zu erfassen und in konzentrierter Form einzusetzen. Anstatt eines komplett transparenten Kleides könnte es ein Oberteil mit durchsichtigen Ärmeln sein. Statt von Kopf bis Fuß in Rot gekleidet zu sein, setzen Sie mit roten Schuhen oder einer roten Handtasche einen gezielten Akzent. Diese Vorgehensweise ist nicht nur budgetfreundlicher, sondern zeugt auch von stilistischer Souveränität.

Diese Strategie wird auch von Experten untermauert, die betonen, dass Trends selten aus dem Nichts auftauchen und wieder verschwinden. Wie die Mode-Experten von Breuninger in ihrem Editorial festhalten:

Die meisten Fashion-Trends entwickeln sich über mehrere Saisons hinweg oder halten sich sogar langfristig, z.B. Animal-Prints oder Biker Boots.

– Breuninger Fashion-Experten, Breuninger Editorial zu Modetrends 2025

Hype oder Hierbleiber? Wie Sie erkennen, welche Trends nur eine Saison überleben und welche sich zu echten Klassikern entwickeln

Eine der wichtigsten Fähigkeiten für eine nachhaltige und stilvolle Garderobe ist die Kurations-Kompetenz: die Fähigkeit, kurzlebige Mikro-Hypes von langlebigen Makro-Trends zu unterscheiden. Nicht jeder Look, der auf TikTok viral geht, hat das Potenzial, sich im Alltag zu etablieren. Doch woran erkennt man die „Hierbleiber“? Drei zentrale Kriterien helfen bei der Einschätzung: Vielseitigkeit, historische Wurzeln und Kombinierbarkeit.

Ein Trend, der sich nur auf eine sehr spezifische Art stylen lässt oder nur zu einem bestimmten Anlass passt, ist oft ein Kandidat für einen schnellen Abgang. Ein gutes Beispiel ist der „Barbiecore“-Trend in Pink, dessen Popularität nach dem Filmstart schnell wieder abflaute. Rottöne hingegen sind klassischer und lassen sich das ganze Jahr über in verschiedensten Kontexten tragen. Eine vergleichende Analyse verdeutlicht diese Unterschiede:

Kurzlebige Hypes vs. Potenzielle Klassiker
Trend-Kategorie Kurzlebiger Hype Potenzieller Klassiker Begründung
Farben Barbiecore-Pink Rot in allen Nuancen Pink-Nachfrage sank nach Juli 2023 dramatisch, Rot bleibt vielseitig kombinierbar
Schuhe Chunky Dad-Sneaker Schmale Retro-Sneaker Schlanke Profile sind alltagstauglicher und eleganter kombinierbar
Schnitte Extreme Oversized 90er Minimalismus Minimalistische Schnitte passen zu verschiedenen Körpertypen und Anlässen

Ein weiteres Indiz für Langlebigkeit ist die zyklische Wiederkehr. Trends, die auf etablierten Stil-Epochen wie dem 90er-Minimalismus basieren, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit zu bleiben, da ihre Ästhetik bereits bewährt ist. Biker Boots sind ein perfektes Beispiel: Sie tauchen immer wieder auf und haben sich als feste Größe etabliert. Dies wird durch Marktdaten bestätigt: Stylight-Daten belegen einen 174%igen Anstieg der Nachfrage nach Biker Boots im Herbst, was auf eine erneute Etablierung als saisonübergreifender Klassiker hindeutet. Fragen Sie sich bei einem neuen Trend also immer: Lässt er sich in meine bestehende Garderobe integrieren und sehe ich mich auch in der nächsten Saison noch darin?

Wem Sie folgen sollten: Die besten deutschen Mode-Blogger und Instagram-Accounts für tragbare Trend-Inspiration

Internationale Laufstege geben die grobe Richtung vor, doch für die praktische Umsetzung im Alltag sind lokale Inspirationsquellen oft wertvoller. In Deutschland hat sich eine vielfältige Szene von Influencern, Bloggern und Content Creators etabliert, die Trends nicht nur zeigen, sondern sie in einen tragbaren, hiesigen Kontext übersetzen. Sie fungieren als eine Art Stil-Filter und zeigen, wie die neuen Looks im deutschen Büro, beim Wochenendausflug an die Ostsee oder im Berliner Stadtalltag funktionieren.

Die Suche nach der richtigen Inspiration hängt stark vom eigenen Stil ab. Es lohnt sich, gezielt nach Persönlichkeiten zu suchen, deren Ästhetik und Lebensrealität der eigenen ähneln. Die Bandbreite ist groß und bietet für jeden Geschmack etwas:

  • Für visuelle Trend-Übersichten: Der YouTube-Kanal „Die mit dem gelben Pulli“ von Luisa ist eine beliebte Anlaufstelle. Sie präsentiert anschaulich die angesagten Farben und Teile der Saison und gibt konkrete Styling-Tipps.
  • Für nachhaltige Ansätze: Immer mehr deutsche Accounts fokussieren sich auf Second-Hand-Mode und Upcycling. Sie zeigen, wie man Trends mit gutem Gewissen umsetzen kann, indem man Bestehendes neu interpretiert.
  • Für den Berufsalltag: Spezifische Profile konzentrieren sich auf Business-Mode für deutsche Büros und demonstrieren, wie man aktuelle Schnitte und Farben professionell und seriös stylt.
  • Für zeitlose Individualisten: Sogenannte „Anti-Trend“-Influencer setzen bewusst auf einen individuellen, langlebigen Stil und bieten Inspiration für alle, die sich vom schnellen Modezirkus lösen möchten.

Die Bedeutung solcher Communities und Fandoms in der digitalen Welt ist enorm. Ein YouTube-Report für Deutschland zeigt, dass sich 89% der Gen Z als Fans von jemandem oder etwas beschreiben. Digitale Plattformen ermöglichen es ihnen, tief in ihre Interessen einzutauchen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Dieses Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Inspiration ist ein starker Treiber hinter der Relevanz von Mode-Influencern.

Nicht der Trend passt zu Ihnen, sondern Sie passen den Trend an: So machen Sie die neuen Looks zu Ihrem ganz persönlichen Stil

Der wohl größte Fehler im Umgang mit Modetrends ist die Annahme, man müsse sich selbst verbiegen, um in ein bestimmtes Schema zu passen. Das Gegenteil ist der Fall: Ein Trend entfaltet seine wahre Kraft erst dann, wenn er durch den Filter der eigenen Persönlichkeit läuft. Wahre Stilikonen kopieren nicht, sie interpretieren. Sie nehmen sich die Essenz eines Trends – sei es eine Farbe, eine Silhouette oder ein Material – und integrieren sie so in ihre Garderobe, dass ein neuer, authentischer Look entsteht.

Dieser Prozess der Aneignung ist zutiefst persönlich. Ein Oversized-Blazer kann auf dem Laufsteg androgyn und kantig wirken. An Ihnen, vielleicht mit einem Gürtel in der Taille kombiniert, wird er zu einem femininen und kraftvollen Statement. Baggy Jeans können mit Sneakern lässig und urban aussehen, mit spitzen Pumps und einer Seidenbluse jedoch unerwartet elegant.

Frau vor Spiegel passt Trends an ihren persönlichen Stil an

Sehen Sie jeden Trend als Angebot, nicht als Vorschrift. Der persönliche Stil-Filter ist Ihr wichtigstes Werkzeug. Fragen Sie sich: Entspricht das meiner Ästhetik? Passt es zu meinem Lebensstil? Fühle ich mich darin selbstbewusst und wohl? Nur wenn Sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten können, hat der Trend eine Chance, Teil Ihres Stils zu werden. Diese Herangehensweise feiert die Individualität und macht Mode zu einem Spielplatz statt zu einem Diktat.

Diese Entwicklung hin zu mehr Individualität ist ein prägender Zug der aktuellen Mode. Die Zoelu Fashion Redaktion bringt es auf den Punkt:

2024 wird das individuellste Modejahr des Jahrtausends: Vergangene Modetrends werden neu entdeckt und vielfältiger interpretiert. 2024 kannst du endlich auf Konventionen pfeifen und aktuelle Modetrends mit deinem ganz persönlichen Wohlfühl-Style rocken.

– Zoelu Fashion Redaktion

Die 70/30-Formel: Wie Sie eine vielseitige Garderobe aus zeitlosen Basics und aufregenden Statement-Teilen aufbauen

Eine Garderobe, die sowohl modern als auch langlebig ist, basiert auf einer strategischen Balance. Die 70/30-Formel ist ein bewährtes Prinzip, um genau das zu erreichen. Sie besagt, dass Ihr Kleiderschrank zu 70 % aus hochwertigen, zeitlosen Basics bestehen sollte und zu 30 % aus aufregenden, saisonalen Statement-Teilen. Dieses Fundament aus Basics ist das Rückgrat Ihres Stils; es sorgt für Vielseitigkeit und Beständigkeit. Die Statement-Teile sind die Persönlichkeit, der Akzent, der Ihre Looks aktuell und interessant macht.

Die 70 % Basics sind Ihr Garderoben-Fundament. Hierbei handelt es sich um gut sitzende, qualitativ hochwertige Stücke in neutralen Farben, die sich endlos kombinieren lassen. Für den deutschen Kontext bedeutet das oft auch, wetterfest zu denken. Zu diesen Basics gehören:

  • Eine hochwertige, gut geschnittene Regenjacke und ein klassischer Wollmantel.
  • Gut sitzende Jeans in dunklen Waschungen, insbesondere eine schwarze Jeans.
  • Qualitätspullover aus Wolle oder Kaschmir in Farben wie Beige, Grau oder Marineblau.
  • Wetterfeste, aber stilvolle Schuhe wie Lederstiefel oder klassische Loafer.

In diese Teile zu investieren, lohnt sich, denn sie bilden die Grundlage für unzählige Outfits. Der anhaltende Trend des Quiet Luxury, der den Fokus auf Qualität legt, unterstreicht die Bedeutung eines solchen soliden Fundaments. Die restlichen 30 % sind für die aufregenden Trend-Stücke reserviert: ein Kleidungsstück in der Saisonfarbe Rot, eine auffällige Bluse mit Off-Shoulder-Schnitt oder eine Tasche in besonderer Form. Als Budget-Tipp: Planen Sie bei einem Jahresbudget von 500 € etwa 350 € für langlebige Basics und 150 € für modische Akzente ein.

Ihr 5-Punkte-Audit für die 70/30-Garderobe

  1. Bestandsaufnahme: Listen Sie Ihre meistgetragenen Basics (Hosen, Pullover, Mäntel) und Ihre reinen Trendteile (auffällige Muster, extreme Schnitte) separat auf.
  2. Verhältnis prüfen: Schätzen Sie das prozentuale Verhältnis. Liegen Sie grob bei 70/30? Oder überwiegen die schnelllebigen Teile?
  3. Qualitäts-Check der Basics: Sind Ihre Basics (weiße T-Shirts, Jeans, Blazer) noch in gutem Zustand? Identifizieren Sie, welche hochwertigen Grundlagen ersetzt oder ergänzt werden müssen.
  4. Kombinierbarkeit bewerten: Nehmen Sie 3 Ihrer liebsten Trendteile. Können Sie jedes davon mit mindestens 3 verschiedenen Basics aus Ihrer Garderobe kombinieren? Wenn nicht, fehlt es am Fundament.
  5. Investitionsplan erstellen: Definieren Sie basierend auf der Analyse, ob Ihre nächste Investition ein langlebiges Basic (z.B. ein Wollmantel) oder ein wohlüberlegtes Trendteil sein sollte.

Die Kunst des Zwiebel-Looks: Wie Sie mit Strick, Schals und leichten Mänteln für jedes Wetter und jeden Anlass am Wochenende perfekt gekleidet sind

Besonders in einem Land wie Deutschland mit seinem oft unvorhersehbaren Wetter ist das Layering, auch Zwiebel-Look genannt, keine modische Kür, sondern eine praktische Notwendigkeit. Die Kunst besteht darin, mehrere Schichten so zu kombinieren, dass der Look nicht nur funktional, sondern auch stilistisch stimmig ist. Ein gut durchdachter Lagenlook erlaubt es Ihnen, sich im Laufe des Tages an wechselnde Temperaturen anzupassen, ohne an Eleganz einzubüßen – ideal für einen Wochenendausflug, der mit einem sonnigen Spaziergang beginnt und in einem kühlen Biergarten endet.

Der Schlüssel zu erfolgreichem Layering liegt in der Auswahl der richtigen Materialien und Silhouetten. Beginnen Sie mit einer dünnen, körpernahen Basisschicht, wie einem T-Shirt oder einem dünnen Rollkragenpullover aus Baumwolle oder Viskose. Die mittlere Schicht sorgt für Wärme und Textur – hier eignen sich Cardigans, offene Hemden oder leichte Pullover. Die äußerste Schicht ist der Wetterschutz, zum Beispiel ein Trenchcoat, eine Jeansjacke oder ein leichter Wollmantel. Achten Sie darauf, dass die Schichten in ihrer Länge variieren, um eine interessante Silhouette zu schaffen.

Eine besonders stilvolle und bequeme Variante des Lagenlooks sind derzeit passende Strick-Sets. Diese „Matching Sets“ sind ein Favorit der Saison. Ein grob gestrickter Cardigan über einem passenden Strickrock oder ein Oversize-Pullover zu einer leichten Strickhose schafft einen harmonischen und gleichzeitig lässigen Look. Diese Kombinationen sind perfekt für das Wochenende, da sie maximalen Komfort mit minimalem Styling-Aufwand verbinden und dennoch durchdacht und modisch wirken. Sie sind die ideale Basis, die durch einen Schal oder einen leichten Mantel schnell an die Witterung angepasst werden kann.

Spielen Sie mit verschiedenen Texturen, um dem Look Tiefe zu geben: glatte Seide unter grobem Strick, festes Denim zu weichem Kaschmir. Halten Sie die Farbpalette harmonisch, indem Sie entweder in einer Farbfamilie bleiben oder neutrale Töne mit einem farbigen Akzent kombinieren. So wirkt der Zwiebel-Look niemals zufällig, sondern immer bewusst und elegant.

Das Wichtigste in Kürze

  • Trends sind Vorschläge, keine Regeln. Der persönliche Stil-Filter entscheidet, was zu Ihnen passt.
  • Eine solide Garderobe basiert auf der 70/30-Formel: 70 % zeitlose, hochwertige Basics und 30 % modische Akzente.
  • Wahre Stilkompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, Trends zu interpretieren und sie in die bestehende Garderobe zu integrieren, anstatt blind zu konsumieren.

Finde deinen Stil, finde dich selbst: Wie Sie durch die bewusste Auswahl Ihrer Kleidung Ihre Persönlichkeit unterstreichen und selbstbewusster auftreten

Am Ende des Tages geht es bei Mode um weit mehr als nur Kleidung. Es ist eine Form der nonverbalen Kommunikation, ein Ausdruck der eigenen Identität. Die bewusste Entscheidung, welche Trends wir annehmen und wie wir sie tragen, ist ein Akt der Selbstbestimmung. Es geht nicht darum, den Anweisungen vom Laufsteg blind zu folgen, sondern darum, sich inspirieren zu lassen und die eigene, einzigartige Interpretation zu finden. Wie die Cosmopolitan-Redaktion treffend formuliert:

Trendsetterin zu sein, heißt nicht, brav die Anweisungen vom Laufsteg zu befolgen, sondern sich inspirieren zu lassen und die ganz persönliche Interpretation der neuen Looks zu entdecken. Es ist besonders lässig, wenn wir unsere eigenen Modetrends setzen.

– Cosmopolitan Redaktion

Jeder Schritt, den wir in diesem Guide besprochen haben – vom Erkennen der Trends über das Filtern von Hypes bis hin zur Anwendung der 70/30-Formel – zielt auf ein übergeordnetes Ziel ab: Ihnen die Werkzeuge zu geben, um Mode für sich zu nutzen. Eine Garderobe, die Ihre Persönlichkeit widerspiegelt, stärkt Ihr Selbstbewusstsein. Wenn Sie sich in Ihrer Kleidung wohl und authentisch fühlen, strahlen Sie das auch aus. Die Farben, die Sie wählen, sei es ein sattes Rot oder ein sanftes Grün, die Schnitte, die Sie bevorzugen, und die Art, wie Sie Accessoires einsetzen, erzählen eine Geschichte über Sie.

Die Entwicklung Ihrer Kurations-Kompetenz ist eine Reise, kein Ziel. Ihr Stil wird sich mit Ihnen weiterentwickeln. Indem Sie lernen, Trends als Dialogpartner zu sehen und nicht als Diktator, verwandeln Sie Ihren Kleiderschrank von einem Ort des Konsums in einen Ort des kreativen Ausdrucks. Sie werden feststellen, dass Sie mit weniger Teilen mehr aussagen können und dass die Freude an der Mode in der bewussten Auswahl und Kombination liegt.

Beginnen Sie noch heute damit, Ihre Garderobe als Ausdruck Ihrer Persönlichkeit zu kuratieren und tragen Sie nicht nur Mode, sondern Ihren Stil mit Selbstbewusstsein.

Häufige Fragen zum Thema Modetrends und Styling

Welche Materialien eignen sich am besten für den Zwiebel-Look?

Leichte Strickteile sind ideal, da sie die Haut umschmeicheln. Von gehäkelten Tops bis zu luftigen Cardigans – Strick zeigt sich in dieser Saison filigran und vielseitig und eignet sich perfekt als mittlere Schicht.

Wie kombiniere ich verschiedene Schichten, ohne aufgetragen zu wirken?

Der Schlüssel ist eine graduelle Steigerung. Beginnen Sie mit dünnen, körpernahen Basics und fügen Sie dann lockerere, dickere Schichten hinzu. Achten Sie auf harmonische Farben und eine Mischung aus verschiedenen Texturen, um dem Look Tiefe zu verleihen.

Welche Fehler sollte ich beim Layering vermeiden?

Vermeiden Sie es, zu viele enge Schichten übereinander zu tragen, da dies die Bewegungsfreiheit einschränkt und unvorteilhaft wirken kann. Eine gute Faustregel ist zudem, dass die längste Schicht auch die äußerste sein sollte, um eine harmonische Silhouette zu gewährleisten.

Geschrieben von Sophie Richter, Sophie Richter ist eine freiberufliche Mode-Stylistin und Personal Shopperin aus Düsseldorf mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in der Stilberatung für Frauen, die ihren authentischen und selbstbewussten Look für Beruf und Alltag finden wollen.