Veröffentlicht am März 15, 2024

Der Schlüssel zu mehr Energie und Gesundheit liegt nicht darin, einfach nur Gemüse zu essen, sondern darin, es durch intelligente Zubereitung in ein Kraftpaket für Geschmack und Nährstoffe zu verwandeln.

  • Die Farbe des Gemüses ist der Code zu seinen spezifischen Superkräften – von entzündungshemmend bis zellschützend.
  • Schonende Garmethoden wie Dämpfen oder Rösten können den Nährstoffgehalt im Vergleich zum Kochen um bis zu 80% steigern.

Empfehlung: Beginnen Sie damit, eine neue Garmethode für Ihr Lieblingsgemüse auszuprobieren und kombinieren Sie es bewusst mit einer anderen Farbe auf dem Teller, um die Vielfalt sofort zu erhöhen.

Jeder in Deutschland kennt den gut gemeinten Ratschlag: „Iss mehr Gemüse!“ Doch für viele klingt das nach einer Pflichtübung, nach fadem, zerkochtem Brokkoli und wässrigem Salat. Man weiß, es wäre gesund, aber die Inspiration fehlt, die Zeit ist knapp und oft schmeckt es einfach nicht so, wie man es sich wünscht. Wir greifen zu altbekannten Rezepten, in denen Gemüse eine fade Nebenrolle spielt, und verpassen dabei das unglaubliche Potenzial, das in ihm steckt. Man versucht vielleicht, es in Soßen zu verstecken oder als Rohkost zu knabbern, aber die wahre Begeisterung bleibt aus. Die Folge: Wir essen zu wenig davon und berauben unseren Körper einer seiner wichtigsten Energie- und Schutzquellen.

Aber was wäre, wenn die Lösung nicht darin liegt, sich zu zwingen, sondern darin, die Geschmacksarchitektur von Gemüse zu verstehen und zu meistern? Was, wenn die wahre Kunst darin besteht, Gemüse nicht als Beilage, sondern als Star des Gerichts zu inszenieren? In diesem Guide kombinieren wir die Präzision der Ernährungsmedizin mit der Kreativität der Spitzenküche. Wir zeigen Ihnen, dass der Weg zu mehr Gemüse nicht über Verzicht, sondern über Genuss führt. Es geht um eine Art phytochemische Alchemie: Wir werden lernen, wie man den Nährstoff-Tresor im Inneren jeder Pflanze knackt, ohne die wertvollen Inhaltsstoffe zu zerstören, und wie man selbst herausfordernde Aromen wie Bitterkeit in ein komplexes Geschmackserlebnis verwandelt. Vergessen Sie alles, was Sie über langweiliges Gemüse zu wissen glaubten.

Für alle, die einen tieferen Einblick in die Kraft pflanzlicher Ernährung wünschen, bietet das folgende Video eine hervorragende Ergänzung. Es beleuchtet die wichtige Rolle von Hülsenfrüchten, einer weiteren Säule einer gesunden, pflanzenbasierten Kost, und wie sie perfekt in den hier vorgestellten Ernährungsplan passen.

Dieser Artikel ist Ihr praktischer Leitfaden, um Gemüse neu zu entdecken. Wir werden gemeinsam durch die Wissenschaft hinter den Farben reisen, die besten Zubereitungsmethoden entschlüsseln und Ihnen sogar Tricks verraten, wie Sie Gemüse unsichtbar in Lieblingsgerichte integrieren können. Machen Sie sich bereit, die Kraft des Grünen – und Roten, Gelben und Violetten – voll auszuschöpfen.

Essen Sie den Regenbogen: Was die Farbe Ihres Gemüses über seine gesundheitlichen Superkräfte verrät

Die Farbenpracht in der Gemüseabteilung ist kein Zufall der Natur, sondern ein direkter Hinweis auf die verborgenen Superkräfte, die in den Pflanzen stecken. Jede Farbe wird durch spezifische sekundäre Pflanzenstoffe, auch Phytochemikalien genannt, hervorgerufen. Diese Substanzen sind die Bodyguards der Pflanze, die sie vor Schädlingen, UV-Strahlung und Krankheiten schützen – und genau diese Schutzfunktion übertragen sie auf unseren Körper, wenn wir sie essen. Anstatt also nur auf eine Sorte fixiert zu sein, sollten Sie den gesamten Regenbogen auf Ihren Teller bringen, um von allen Vorteilen zu profitieren.

Stellen Sie sich die Farben als ein Code-System vor:

  • Rot (z.B. Tomaten, rote Paprika): Die Farbe stammt oft von Lycopin, einem starken Antioxidans, das mit der Gesundheit des Herzens und dem Schutz vor bestimmten Krebsarten in Verbindung gebracht wird.
  • Orange & Gelb (z.B. Karotten, Kürbis, gelbe Paprika): Diese enthalten Carotinoide wie Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A, das entscheidend für unsere Sehkraft, Haut und unser Immunsystem ist.
  • Grün (z.B. Brokkoli, Spinat, Grünkohl): Grün ist das Markenzeichen für Chlorophyll, aber auch für Lutein und Zeaxanthin, die unsere Augen schützen, sowie für Folsäure, die für die Zellteilung wichtig ist.
  • Blau & Violett (z.B. Aubergine, Rotkohl, Heidelbeeren): Hier sind die Anthocyane am Werk. Sie wirken stark antioxidativ und entzündungshemmend und schützen unsere Zellen vor Schäden. Studien zeigen, dass blau-violette Lebensmittel besonders reich an diesen schützenden Pflanzenstoffen sind.

Indem Sie täglich bewusst verschiedene Farben kombinieren, stellen Sie sicher, dass Ihr Körper ein breites Spektrum an schützenden Verbindungen erhält. Sehen Sie Ihren Einkaufskorb als Leinwand und die Gemüsesorten als Ihre Farben – eine einfache Strategie für maximale gesundheitliche Vielfalt.

Dämpfen, dünsten, rösten statt kochen: Wie Sie Ihr Gemüse zubereiten, damit die wertvollen Vitamine nicht im Kochwasser landen

Sie haben den perfekten, farbenfrohen Brokkoli gekauft – ein wahrer Nährstoff-Tresor. Doch der größte Fehler passiert oft erst in der Küche: Das Gemüse wird in sprudelndem Wasser gekocht. Dabei werden hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C und Folsäure zerstört und wasserlösliche Nährstoffe einfach ins Kochwasser ausgeschwemmt, das anschließend im Abfluss landet. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Garmethode können Sie diese Verluste minimieren und sogar die Verfügbarkeit mancher Nährstoffe erhöhen.

Das Geheimnis liegt in der Reduzierung von zwei Faktoren: Wasserkontakt und hoher Hitze. Hier sind die Methoden der Profis:

  • Dämpfen: Das Gemüse gart nur im heißen Wasserdampf, ohne direkten Wasserkontakt. Dies ist eine der schonendsten Methoden und erhält die meisten Vitamine, die Farbe und den Biss.
  • Dünsten: Hier gart das Gemüse in wenig Flüssigkeit (z.B. Wasser, Brühe oder Wein) in einem geschlossenen Topf. Die Nährstoffe bleiben größtenteils im Gargut und der entstehende Sud kann als Basis für eine Soße verwendet werden.
  • Rösten im Ofen: Bei trockener Hitze mit etwas gutem Öl entwickeln sich intensive Röstaromen, die Gemüse unglaublich schmackhaft machen. Karotten, Kürbis oder Brokkoli werden so zu einer Delikatesse.

Ein beeindruckendes Beispiel ist Sulforaphan, ein starker Pflanzenstoff in Brokkoli. Wie wissenschaftliche Studien zeigen, kann eine schonende Erhitzung auf etwa 60°C für 10 Minuten den Gehalt dieses wertvollen Stoffes sogar verdreifachen, während zu hohe Temperaturen ihn zerstören. Die richtige Zubereitung ist also eine echte phytochemische Alchemie.

Dampfgarer mit buntem Gemüse in verschiedenen Garebenen

Die folgende Tabelle der Verbraucherzentrale zeigt anschaulich, wie stark sich die Garmethode auf den Erhalt von Vitaminen auswirkt.

Vitamin-Retter-Matrix: Nährstofferhalt bei verschiedenen Garmethoden
Gemüsesorte Kochen (100°C) Dämpfen (85°C) Rohverzehr
Brokkoli (Vitamin C) 45% Erhalt 80% Erhalt 100% Erhalt
Karotten (Beta-Carotin) 90% Erhalt 95% Erhalt 100% (schlechtere Aufnahme)
Spinat (Folsäure) 50% Erhalt 75% Erhalt 100% Erhalt

Der Gemüse-Trick: Wie Sie Zucchini im Kuchen und Blumenkohl in der Pizza verstecken, ohne dass es jemand merkt

Manchmal ist der Widerstand gegen Gemüse, sei es bei Kindern oder bei einem selbst, einfach zu groß. Hier kommt die kulinarische Tarnung ins Spiel: eine clevere Methode, um Gemüse in Lieblingsgerichten so zu integrieren, dass es kaum oder gar nicht bemerkt wird, aber dennoch seine Nährstoffe und positiven Eigenschaften einbringt. Es geht nicht darum, zu täuschen, sondern darum, die Textur und den Geschmack von Gerichten auf natürliche Weise zu verbessern und gleichzeitig den Nährwert zu erhöhen.

Geriebene Zucchini oder Karotten machen Schokoladenkuchen oder Muffins unglaublich saftig, ohne ihren Geschmack zu dominieren. Pürierter Blumenkohl kann einen Teil der Sahne in Cremesuppen ersetzen und sorgt für eine sämige Konsistenz bei weniger Kalorien. Erfolgreiche Integrationen in deutsche Klassiker zeigen das Potenzial: Familien berichten, dass Spätzle mit Spinat im Teig von den meisten Kindern akzeptiert wurden und Kartoffelpuffer mit geraspelter Pastinake sogar bevorzugt wurden. Die Textur wird saftiger und der Nährstoffgehalt steigt deutlich, ohne dass der vertraute Geschmack verloren geht.

Ein Trick aus der Profiküche ist das Herstellen von Gemüsepulver. Getrocknete Rote Bete oder Grünkohl lassen sich zu einem feinen Pulver mahlen, das man dann in kleinen Mengen in Smoothies, Joghurts, Suppen oder sogar in den Nudelteig mischen kann. So fügen Sie eine konzentrierte Dosis an Nährstoffen hinzu, die geschmacklich und optisch kaum auffällt. Die Herstellung ist einfach: Gemüse dünn schneiden, bei niedriger Temperatur (ca. 60°C) im Ofen oder Dörrautomaten trocknen, bis es brüchig ist, und dann in einer sauberen Kaffeemühle pulverisieren. In einem luftdichten Glas gelagert, ist es monatelang haltbar.

Bitter ist das neue Süß: Warum Sie bitteres Gemüse wie Chicorée und Radicchio lieben lernen sollten

Bitter – ein Geschmack, der in unserer modernen Ernährung, die von Süßem und Salzigem dominiert wird, fast verschwunden ist. Viele Menschen schrecken davor zurück, doch aus Sicht der Ernährungsmedizin ist das ein Fehler. Bitterstoffe, wie sie in Chicorée, Radicchio, Rucola oder Grünkohl vorkommen, sind wahre Kraftpakete für unsere Gesundheit. Sie regen die Produktion von Verdauungssäften in Magen, Galle und Bauchspeicheldrüse an und unterstützen so eine gesunde Verdauung und Nährstoffaufnahme. Sie wirken wie ein natürlicher Appetitzügler und können Heißhunger auf Süßes bremsen.

Wie Prof. Dr. Ingrid Herr von der Forschung zu sekundären Pflanzenstoffen am Universitätsklinikum Heidelberg erklärt, haben Bitterstoffe eine lange Tradition:

Bitterstoffe wie in Löwenzahn und Artischocke werden seit Jahrhunderten in der Volksmedizin zur Verdauungsförderung genutzt.

– Prof. Dr. Ingrid Herr, Universitätsklinikum Heidelberg

Besonders die Familie der Kreuzblütler (Kohlarten) ist reich an Bitterstoffen, die eine starke gesundheitliche Wirkung entfalten. Eine Meta-Analyse von über 30 Studien bestätigt, dass regelmäßiger Kohlverzehr mit einem niedrigeren Krebsrisiko verbunden ist. Der Trick, um Bitteres lieben zu lernen, liegt in der Bitter-Balance. Kombinieren Sie bitteres Gemüse immer mit seinen geschmacklichen Gegenspielern: etwas Süße (z.B. Honig-Dressing, karamellisierte Nüsse), Säure (z.B. Zitronensaft, Essig) und Fett (z.B. gutes Olivenöl, Käse). Ein Radicchio-Salat mit Orangenfilets, Walnüssen und einem Balsamico-Dressing ist ein perfektes Beispiel für diese Harmonie.

Chicorée und Radicchio kunstvoll auf dunklem Untergrund arrangiert

Fangen Sie klein an: Mischen Sie anfangs nur wenige Blätter Rucola oder Radicchio unter Ihren gewohnten Blattsalat und steigern Sie den Anteil langsam. Ihre Geschmacksknospen werden sich anpassen und Sie werden bald die komplexe, anregende Note von Bitterstoffen zu schätzen wissen.

So bleibt Ihr Gemüse wochenlang frisch: Die besten Lagerungs-Tipps für den Kühlschrank und die Vorratskammer

Der beste Plan für eine gemüsereiche Ernährung scheitert, wenn die eingekauften Schätze nach wenigen Tagen welk und unappetitlich im Kühlschrank liegen. Lebensmittelverschwendung ist nicht nur teuer, sondern auch demotivierend. Mit dem richtigen Wissen über die Lagerung können Sie die Frische Ihres Gemüses jedoch um Tage oder sogar Wochen verlängern. Der Schlüssel liegt darin, die individuellen Bedürfnisse jeder Gemüsesorte zu kennen, denn nicht jedes Gemüse mag es kalt und feucht.

Die drei Hauptfeinde der Frische sind Ethylen, Feuchtigkeitsverlust und falsche Temperatur. Ethylen ist ein natürliches Reifegas, das von einigen Obst- und Gemüsesorten (z.B. Äpfel, Tomaten) abgegeben wird und andere Sorten (z.B. Brokkoli, Salat) schneller welken lässt. Lagern Sie ethylenproduzierende Sorten daher immer getrennt. Gegen Feuchtigkeitsverlust hilft es, Blattgemüse in ein feuchtes Tuch zu wickeln oder Wurzelgemüse wie Karotten von ihrem Grün zu befreien, da die Blätter dem Gemüse Wasser entziehen.

Nicht alles gehört ins Gemüsefach. Kälteempfindliche Sorten wie Tomaten, Gurken oder Zucchini verlieren im Kühlschrank an Aroma und sollten besser bei kühler Zimmertemperatur gelagert werden. Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch hingegen bevorzugen einen kühlen, dunklen und trockenen Ort wie einen Keller oder eine Speisekammer. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die optimale Lagerung einiger beliebter deutscher Gemüsesorten.

Für eine detaillierte Übersicht bietet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) umfassende Informationen zur richtigen Aufbewahrung. Die folgende Tabelle fasst einige wichtige Beispiele zusammen.

Optimale Lagerung deutscher Gemüsesorten
Gemüse Lagerort Temperatur Haltbarkeit
Radieschen (Bund) Gemüsefach 2-4°C 1 Woche
Kopfsalat Gemüsefach (feucht) 2-4°C 3-5 Tage
Karotten (lose) Gemüsefach 0-2°C 3-4 Wochen
Kartoffeln Keller/Speisekammer 4-8°C 2-3 Monate

Die Entzündungs-Bremse aktivieren: Wie Sie mit der richtigen Ernährung chronischen Krankheiten den Nährboden entziehen

Während Vitamine und Mineralstoffe oft im Vordergrund stehen, liegt eine der größten Superkräfte von Gemüse in seiner Fähigkeit, chronische Entzündungen im Körper zu bekämpfen. Stille Entzündungen sind ein unsichtbarer Risikofaktor, der an der Entstehung vieler Zivilisationskrankheiten wie Herzerkrankungen, Diabetes Typ 2 und sogar Krebs beteiligt ist. Eine Ernährung, die reich an sekundären Pflanzenstoffen aus Gemüse ist, wirkt wie eine natürliche Entzündungs-Bremse und entzieht diesen Krankheiten buchstäblich den Nährboden.

Ein herausragendes Beispiel ist erneut der Stoff Sulforaphan aus Kreuzblütlergewächsen wie Brokkoli, Grünkohl oder Kresse. Dieser Stoff kann bestimmte Gene in unseren Zellen aktivieren, die für die körpereigene Entgiftung und den Zellschutz zuständig sind. Die Wirkung ist so potent, dass sie intensiv in der Krebsforschung untersucht wird. So zeigen Forschungsergebnisse des Deutschen Krebsforschungszentrums, dass Sulforaphan die Zahl aggressiver Tumorstammzellen bei Bauchspeicheldrüsenkrebs in Zellkulturen um bis zu 25% reduzieren kann.

Fallbeispiel: Die Heidelberger Studie mit Brokkolisprossen

In einer Pilotstudie am Universitätsklinikum Heidelberg wurde die Wirkung von Sulforaphan in der Praxis untersucht. Patienten mit fortgeschrittenem Bauchspeicheldrüsenkrebs erhielten zusätzlich zur konventionellen Chemotherapie ein hochkonzentriertes Pulver aus Brokkolisprossen. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Die Studie deutete an, dass die Kombination aus Naturstoff und Therapie das Überleben der Patienten positiv beeinflussen könnte. Dies unterstreicht das enorme Potenzial von gezielt eingesetzten Pflanzenstoffen als unterstützende Maßnahme in der modernen Medizin.

Diese Erkenntnisse bedeuten nicht, dass Gemüse eine alleinige Therapie ist, aber sie beweisen eindrücklich, dass eine gemüsereiche Ernährung ein fundamentaler Baustein für Prävention und die Stärkung des Körpers ist. Jeder Teller mit buntem, nährstoffreichem Gemüse ist ein aktiver Beitrag, um die Entzündungs-Bremse im Körper zu aktivieren und die eigene Gesundheit langfristig zu schützen.

Futter für die guten Bakterien: Wie Ballaststoffe aus Vollkorn Ihren Darm gesund halten und Verstopfung vorbeugen

Neben Gemüse ist eine weitere Gruppe von pflanzlichen Lebensmitteln entscheidend für unsere Gesundheit: Vollkornprodukte. Ihre Superkraft liegt in den Ballaststoffen – unverdaulichen Pflanzenfasern, die eine entscheidende Rolle für eine gesunde Verdauung und ein starkes Immunsystem spielen. Während Weißmehlprodukte hauptsächlich aus schnell verfügbarer Stärke bestehen, die den Blutzucker in die Höhe treibt, liefert das volle Korn ein Paket aus langanhaltender Energie, Vitaminen, Mineralstoffen und eben diesen wertvollen Ballaststoffen.

Verschiedene deutsche Vollkornbrote und alte Getreidesorten auf rustikalem Holzbrett

Ballaststoffe wirken auf zwei Arten: Sie quellen im Darm auf, vergrößern das Stuhlvolumen und regen so die Darmtätigkeit an, was Verstopfung effektiv vorbeugt. Noch wichtiger ist jedoch ihre Rolle als Futter für unsere guten Darmbakterien. Unser Darm beherbergt Billionen von Mikroorganismen, das sogenannte Mikrobiom, das einen enormen Einfluss auf unsere gesamte Gesundheit hat. Eine vielfältige und gesunde Darmflora stärkt das Immunsystem, kann die Stimmung beeinflussen und schützt die Darmschleimhaut. Ballaststoffe aus Vollkorn, aber auch aus Hülsenfrüchten und Gemüse, sind die bevorzugte Nahrung dieser nützlichen Helfer.

In Deutschland, dem Land des Brotes, ist die Wahl des richtigen Produkts entscheidend. Doch Vorsicht: Nicht alles, was dunkel ist oder Körner enthält, ist auch echtes Vollkorn. Mit dem folgenden Kompass navigieren Sie sicher durch das Angebot.

Ihr Fahrplan für echten Vollkorngenuss: Der Deutsche Brot-Kompass

  1. Vollkornanteil prüfen: Fragen Sie gezielt beim Bäcker nach oder prüfen Sie die Zutatenliste. Echtes Vollkornbrot muss in Deutschland einen Mehlanteil von mindestens 90% Vollkornmehl oder -schrot enthalten.
  2. Fallen entlarven: Lassen Sie sich nicht von Begriffen wie „Mehrkorn“ oder „Kraftbrot“ täuschen. Diese können hauptsächlich aus Weißmehl mit einigen zugesetzten Körnern bestehen. Auch eine dunkle Farbe ist kein Garant – sie entsteht oft durch zugesetztes Malzextrakt.
  3. Alte Sorten entdecken: Probieren Sie Brote aus alten Getreidesorten wie Emmer, Einkorn oder Dinkel. Sie sind oft nicht nur bekömmlicher, sondern enthalten auch mehr Mineralstoffe als moderner Hochleistungsweizen.
  4. Ganze Körner suchen: Ein gutes Zeichen ist, wenn Sie die Struktur des vollen Korns im Brot noch erkennen können, sei es als Schrot oder als ganze Körner.
  5. Selbst backen als Alternative: Die Herstellung eines eigenen Vollkornbrotes gibt Ihnen die volle Kontrolle über die Zutaten und den Vollkornanteil.

Das Wichtigste in Kürze

  • Essen Sie den Regenbogen: Jede Gemüsefarbe steht für unterschiedliche, schützende Pflanzenstoffe. Vielfalt ist der Schlüssel.
  • Garen Sie schonend: Dämpfen, Dünsten und Rösten erhalten deutlich mehr Nährstoffe als das Kochen in Wasser.
  • Meistern Sie die Bitter-Balance: Lernen Sie, bitteres Gemüse mit süßen, sauren und fettigen Komponenten zu kombinieren, um von seinen einzigartigen Gesundheitsvorteilen zu profitieren.

Die Kraft des vollen Korns: Warum ballaststoffreiche Vollkornprodukte Ihr Schlüssel zu einer besseren Verdauung, stabiler Energie und langanhaltender Sättigung sind

Nachdem wir die bunte Welt des Gemüses und die Bedeutung der Ballaststoffe erkundet haben, fügt sich das Bild einer wirklich kraftvollen Ernährung zusammen. Die Kombination aus nährstoffreichem Gemüse und ballaststoffreichen Vollkornprodukten ist das Fundament für stabile Energie, eine robuste Verdauung und langanhaltende Sättigung. Während Zucker und Weißmehlprodukte zu schnellen Blutzuckerspitzen und anschließenden Energietiefs führen, sorgen die komplexen Kohlenhydrate aus dem vollen Korn für eine langsame und gleichmäßige Energiefreisetzung.

Stellen Sie sich Ihren Energiehaushalt wie ein Kaminfeuer vor. Zucker und Weißmehl sind wie Papier – sie brennen schnell und hell, aber hinterlassen kaum Glut. Vollkornprodukte hingegen sind wie massive Holzscheite: Sie brauchen länger, um zu entzünden, geben aber über Stunden eine stetige, wohlige Wärme ab. Dieses Prinzip der stabilen Energie verhindert Heißhungerattacken, verbessert die Konzentration und gibt Ihnen die Kraft, die Sie für einen anspruchsvollen Tag benötigen.

Langanhaltende Sättigung ist ein weiterer entscheidender Vorteil. Die Ballaststoffe in Vollkornprodukten quellen im Magen auf und signalisieren dem Gehirn ein Sättigungsgefühl, das viel länger anhält als nach einer Mahlzeit aus leeren Kalorien. Dies hilft nicht nur bei der Gewichtskontrolle, sondern fördert auch ein achtsameres Essverhalten. Sie lernen wieder, auf die echten Signale Ihres Körpers zu hören, anstatt von ständigem Hunger getrieben zu werden. Eine Ernährung, die auf der Kraft des vollen Korns und der Vielfalt des Gemüses aufbaut, ist somit nicht nur eine Strategie zur Krankheitsprävention, sondern ein direkter Weg zu mehr Wohlbefinden, Vitalität und Lebensfreude im Alltag.

Jetzt sind Sie an der Reihe. Sehen Sie Ihre Küche als Ihr persönliches Labor für Geschmack und Gesundheit. Beginnen Sie noch heute Ihre kulinarische Entdeckungsreise, experimentieren Sie mit Farben und Garmethoden und machen Sie nährstoffreiches Essen zum köstlichen und energiegeladenen Mittelpunkt Ihres Lebens.

Häufige Fragen zur gemüse- und vollkornreichen Ernährung

Muss ich jeden Tag alle Vitamine zu mir nehmen?

Nein, der Tagesbedarf einzelner Vitamine muss nicht täglich erreicht werden. Es ist vollkommen ausreichend, diese Empfehlungen innerhalb einer Woche zu erreichen. Wichtiger ist die regelmäßige Vielfalt.

Welche Getreidesorten sind besonders nährstoffreich?

Alte Getreidesorten wie Einkorn, Waldstaudenroggen und Emmer enthalten oft mehr Mineralstoffe als moderne Weizensorten. Es lohnt sich, nach Broten aus diesen Sorten Ausschau zu halten.

Wie erkenne ich echtes Vollkornbrot?

Echtes Vollkornbrot muss laut deutschem Lebensmittelrecht mindestens 90% Vollkornanteil enthalten. Da man dies dem Brot oft nicht ansehen kann, fragen Sie am besten direkt beim Bäcker nach dem Vollkornanteil.

Geschrieben von Clara Bauer, Clara Bauer ist eine zertifizierte Ökotrophologin aus Köln, die sich seit 8 Jahren darauf spezialisiert hat, Frauen durch eine genussvolle und undogmatische Ernährung zu mehr Energie und Wohlbefinden zu verhelfen.